Auf den Spuren von St. Martin in Fürth - Ein Pilgerweg

(7,2 Kilometer - 2 Stunden Zeit)

1. Station: Die Martinskapelle im Rednitzgrund - Mutterkirche von St. Michael in Fürth, St. Johannis in Burgfarrnbach und St. Lorenz in Nürnberg

 

Wer sich in Fürth auf den Spuren des Heiligen Martins in Fürth begeben will, muss unweigerlich seinen Rundweg im Wiesengrund der Rednitz beginnen wo sich der Überlieferung nach die aller erste Martinskapelle befand.

1855 ließ die Stadt Fürth an der Stelle der Martinskapelle ein Denkmal bauen. Dieses bestand ans einem 2,5 m hohen, mit groben Steinen in der Form eines abgeflachten Kegels gemauerten Sockel. Auf dessen Plattform stand eine Steinsäule von etwa 2 m Länge und einem Durchmesser von einem halben Meter. Die daran angebrachte ca. 80 x 60 cm große Tafel trug folgende Inschrift:

,,Zum Andenken an die einst hier gestandene, von Kaiser Karl des Großen errichtete Kapelle des heiligen Martin. Errichtet anno 1855".

Die Gründung dieser frühen St. Martinskirche soll 793 erfolgt sein. In diesem Jahr hatte Karl nämlich versucht, zwischen Weißenburg und Treuchtlingen einen Kanal zu bauen. Freilich kann nicht überzeugend nachgewiesen werden, dass tatsächlich Karl der Große ihr Gründer war. Da die Anfänge Fürths aber unbestritten in das 8. Jahrhundert fallen, ist es durchaus denkbar, dass bereits Kaiser Karls Vater Pippin oder sein Onkel Karlmann die Fürther Urkirche erbauen ließ.

Die Alt-St. Martinskirche gehörte zu dem urkundlich bezeugten Fürther Königshof und stand somit auf dem Grund des Reiches. Sie war also eine königliche Eigenkirche. Da zu ihr als einer Bezirkskirche nicht nur die Fürther, sondern auch die Bewohner aller umliegenden Siedlungen des Kronguts zählten, lag sie als Feldkirche zwischen den Siedlungen auf einem flachen Hügel im Rednitztal. In einer päpstlichen Urkunde vom 13. Dezember 1323 wurde diese Kirche zum ersten Mal erwähnt. Sie gilt als Mutterkirche von St. Michael in Fürth, St. Johannis in Burgfarrnbach und St. Lorenz in Nürnberg. Auch die Kirche St. Peter und Paul in Poppenreuth versteht sich als Tochter der alten Königskirche St. Martin.

Wann die Martinskapelle zerstört wurde, ist nicht sicher. Vermutlich geschah es während des Dreißigjährigen Krieges.

2. Station: Sankt Peter und Paul in Poppenreuth

 

Von der „Martinsruh“ wandert der „Pilger“ weiter nach Poppenreuth und besucht dort die evangelische Pfarrkirche Sankt Peter und Paul die bereits Mitte des 9. Jahrhunderts errichtet wurde und seit der Zerstörung der Martinskapelle als älteste Kirche Fürths gilt.

Der gotische Flügelaltar der Kirche aus den Jahren um 1518, ist die größte Kostbarkeit der Kirche. In der Passions- und Adventszeit werden die Flügel geschlossen. Dann zeigt die „Werktagsseite“ auf den alten Innenflügeln links St. Laurentius mit dem Rost und rechts St. Stephanus mit den Steinen.

1984 hat der Nürnberger Kirchenmaler Konrad Ehmann für den Flügelaltar einen Standflügel mit dem hl. Martin geschaffen

3. Station: Sankt Michael im Zentrum von Fürth

 

Die Michaelskirche, deren Anfänge aus der Zeit um 1100 stammen, ist das einzige noch heute existierende Gebäude Fürths, das den 30jährigen Krieg überstanden hat, und somit die älteste Kirche der Stadt Fürth.

In Sankt Michael befand sich ein wunderschöner gotische Flügelaltar aus den Jahren 1505 bis 1507 auf in zwei Bildern die Mantelteilung dargestellt wurde.

Der Hochaltar wurde 1815 verkauft und kann seit 1827 in der Salvatorkirche in Nördlingen bewundert werden.

Einzige am Sakramentshäuschen ist in der Kirche noch der der hl. Martin so finden, wo er als junger Soldat einem Bettler seine Mantelhälfte gibt.

4.Station: Sankt Martin am „Gänsberg“.

 

Nur wenige Eingeweihte finden die Bronzeplastik des St. Martin hoch zu Ross im Innenhof der Lilienstraße 7/9. Am 8. September 1980 wurde diese Plastik von der Künstlerin Gudrun Kunstmann feierlich eingeweiht. Auftraggeber war die Baugenossenschaft "Volkswohl", anlässlich der Fertigstellung der Wohnanlage am ehem. Gänsberg. (Bild Hauck)

5. Station: Sankt Martin als Wandgemälde

 

Am Stadttheater vorbei führt der „Martinspilgerweg“ über die Rednitz in die Würzburger Straße und findet dort versteckt hinter einem Apfelbaum am Haus der Stiftungsstraße 6 ein großes Wandbild auf dem Martin von Tours, dargestellt als junger und forsche Ritter in einer Rüstung, seinen Mantel mit einem nackten Bettler teilt.

6. Station: Sankt Martin am Hochberg

Nun kann man schon die Glocken der Martinkirche laut und deutlich hören und mit wenigen Schritten kommt man von der Würzburger- in die Hochstraße wo die Martinskirche und die Martins-Tür wie in einer grünen Oase auf dem Hochberg den Besucher zum Verweilen einlädt.

Viel Spaß

Pfr. Kuno Hauck